Professionalisierung

Im Gegensatz zu anderen Bereichen des Bildungssystems ist die Ausbildung von Personen, die Bildungsveranstaltungen für Erwachsene durchführen, nicht staatlich reglementiert. Folglich waren traditionellerweise viele Fachleute ehrenamtlich oder nebenberuflich als KursleiterInnen tätig, ohne dafür didaktisch ausgebildet zu sein.

Diese Situation ist seit rund 20 Jahren im Wandel. Personen, die in der Weiterbildung tätig sind, müssen vermehrt eine methodisch-didaktische Qualifikation nachweisen. Dazu gehören neben allgemeinen didaktischen Kompetenzen immer auch fachdidaktische Kompetenzen.

Die Professionalisierung beschränkt sich aber nicht auf didaktische Fragen. Dazu gehörten auch: die Entwicklung von Berufsbildern, die Einführung anerkannter Abschlüsse (Bsp. eidg. Fachausweis), die Qualitätsentwicklung (Bsp. eduQua) sowie die Koordination mit internationalen Entwicklungen (Bsp. europäischer Qualifikationsrahmen).

Diverse Berufsbereiche haben entsprechende Professionalisierungsprozesse durchgeführt – so das Baukastensystem Ausbildung von Ausbildenden (AdA) -, in anderen steht die Entwicklung noch am Anfang.

Auf universitärer Stufe bietet bisher einzig die Universität Genf eine Diplomausbildung für ErwachsenenbildnerInnen an.

Was bisher geschah

Im Jahr 1995 wurde das SVEB-Zertifikat eingeführt (AdA-Baukasten Stufe 1)
Im Jahr 2000 wurde der eidg.Fachausweis Ausbilder/in eingeführt (AdA-Baukasten Stufe 2)
Im Jahr 2000 wurde das Qualitätslabel für Weiterbildungsanbieter eduQua (http://www.eduqua.ch) eingeführt
Im Jahr 2006 wurde das eidg. Diplom Ausbildungsleiter/in eingeführt (AdA-Baukasten Stufe 3)
Im Jahr 2008 wurden die neuen eidg. anerkannten Abschlüsse für Berufsbildner/innen eingeführt.

Ausblick

Aktuell sind diverse Entwicklungen auf tertiärer Stufe in Gang.
Die neuen eidg, Abschlüsse für Berufsbildner/innen werden sich in den nächsten Jahren im Markt positionieren.
In den nächsten Jahren nehmen Fragen der Internationalisierung an Bedeutung zu. Ein zentrales Anliegen ist die internationale Anerkennung von Abschlüssen der höheren Berufsbildung (Tertiär B), weil dieser Bereich in Europa kein Pendant hat. Vgl. Europäischer Qualifikationsrahmen und Kopenhagenprozess.
Im Bereich Fachdidaktik sind neue Entwicklungen zu erwarten.

Die Bereiche Coaching und Beratung nehmen an Bedeutung zu.