Der Bundesrat will bei der Weiterbildung den Sparhammer ansetzen. Er spricht zwar schönfärberisch von einem «Entlastungspaket», doch die radikalen Kürzungen kommen für die Erwachsenenbildung einem Kahlschlag gleich. Die Vernehmlassung dazu läuft noch. Der Schweizerische Dachverband für Erwachsenenbildung (SVEB), dem auch wir angehören, kritisiert das Sparpaket in seiner gestern eingereichten Stellungnahme zurecht als vollkommen verantwortungslos.
Berufliche und allgemeine Weiterbildung stärkt den gesellschaftlichen Zusammenhalt und ist eine wichtige Ressource der Schweizer Volkswirtschaft. Die digitale Transformation, der Fach- und Arbeitskräftemangel, aber auch der zunehmende Bevölkerungsanteil der Seniorinnen und Senioren, die sich weiterbilden wollen, lassen den Weiterbildungsbedarf in der Schweiz rasant wachsen. In seiner Bildungsbotschaft 2025-2028 erklärte der Bundesrat die Weiterbildung deshalb kürzlich noch zu einer strategischen Priorität. Nun macht er die totale Kehrtwende.
Plötzlich sollen die Bundesgelder für die Förderung der Grundkompetenzen Erwachsener ersatzlos gestrichen werden, ebenso die Mittel für die Leistungen der Organisationen der Weiterbildung, zu denen auch unser Verband gehört. Massive Kürzungen sieht der Bundesrat u.a. auch bei der internationalen Mobilität und Kooperation in der Weiterbildung und bei der Weiterbildung im Umweltbereich vor. All diese Vorschläge macht er, ohne sie zu begründen und ohne die verheerenden wirtschaftlichen und gesellschaftlichen Folgeschäden zu analysieren. Das ist in der Tat verantwortungslos. Wir werden uns deshalb nach Kräften gegen eine solche kurzsichtige Politik wehren.