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Von der Desinformation zur Information – Konferenz der AUPF in Grenoble

Djamila Kartnaller – Am 28. und 29. November 2025 fand in Grenoble die Tagung des französischen Verbands der Volkshochschulen, der Association des Universités Populaires de France (AUPF), statt. Sie stand unter dem Motto «Von der Desinformation zur Information». Zwei Tage lang wechselten sich Präsentationen, Podiumsdiskussionen und Workshops ab. So konnten Fachleute das Thema aus unterschiedlichen Blickwinkeln beleuchten und mit dem Publikum ins Gespräch kommen.

Am ersten Vormittag erörterte Thierry Ménissier, Professor für politische Philosophie, wie technologische Innovationen zentrale Konzepte wie Entscheidung, Autonomie, Freiheit, Verantwortung und Demokratie massgeblich verändern. Anschliessend erinnerte der Soziologe Gérald Bronner an die wichtige Rolle der Volkshochschulen: Sie fördern rationales Denken und kritischen Geist – beides Grundpfeiler der politischen Bildung.

Am Nachmittag widmeten sich drei Workshops den Mechanismen der Desinformation in Wissenschaft, Medien und internationalen Beziehungen. Die Expertinnen und Experten betonten die Zunahme von Verschwörungstheorien und die wachsende Verwundbarkeit von Wissenschaft, Presse und Politik gegenüber Manipulation. Diskutiert wurde auch, wie die Volkshochschulen ihre Teilnehmenden dabei unterstützen können, globale Zusammenhänge besser zu verstehen, Falschinformationen zu erkennen und deren Risiken einzuschätzen.

Den zweiten Halbtag eröffnete eine Plenumsdiskussion über die Auswirkungen der künstlichen Intelligenz – über ihre Chancen, aber auch über ihre Gefahren. Besonders thematisiert wurden KI-generierte Texte und Videos, die kaum mehr von echten Vorlagen zu unterscheiden sind und neue Formen der Manipulation begünstigen. Zum Abschluss hoben die Verantwortlichen der AUPF hervor, dass Volkshochschulen unverzichtbare Orte des Austauschs sind: Orte, an denen komplexe Themen verständlich gemacht, kritisches Denken gefördert und neue Technologien gemeinsam erprobt werden – um grundlegende Werte zu schützen und Lügen entgegenzutreten.

Auch der Verband der schweizerischen Volkshochschulen (VSV) war zu dieser Tagung eingeladen. Er wurde durch ihren Geschäftsleiter Marc Herkenrath vertreten, der den Verband und seine Aufgaben vorstellte und über aktuelle wissenschaftliche Ergebnisse zum Umgang mit Desinformation in der Schweiz berichtete. Begleitet wurde er von Djamila Kartnaller, der Fachverantwortlichen für das Weiterbildungsprogramm des Verbands. Wir danken Movetia herzlich für die Unterstützung, die uns die Reise nach Frankreich und die Teilnahme an dieser Konferenz ermöglicht hat.