Ergebnisse der a.o. MV in Fribourg

Am 19.11. tagte der VSV im Alten Bahnhof von Fribourg. Hier die wichtigsten Ergebnisse:

Der VSV befindet sich in sehr gutem Zustand, ist bildungspolitisch aktiv, operativ und finanziell gesund, ganz im Unterschied zur bildungspolitischen Landschaft. Das Weiterbildungsgesetz bringt neue Vergabemechanismen für die Subvention von Weiterbildungsangeboten mit sich. Der Kanton Zürich nutzt das, um Kreditlinien für Alphabetisierungskurse zu streichen. Der Kanton Luzern streicht die Subventionen für das ganze Luzerner Volkshochschulnetzwerk.

Künftige Ausrichtung des VSV

Die Neuordnung der Weiterbildungslandschaft schlägt auch auf den VSV durch; das Staatssekretariat für Bildung Forschung und Innovation wird künftig sein einziger Gesprächspartner auf Ebene Bundesverwaltung sein. Erste Gespräche mit dem SBFI über den Entwurf des Subventionierungsgesuches 2017 bis 2020 haben ergeben: Das SBFI begrüsst die kulturelle Erwachsenenbildung, also das Kerngeschäft der VHS, die vom Weiterbildungsgesetz nicht explizit aufgeführt wird, es betrachtet den Bedarf nach und den Erwerb von Grundkompetenzen als prioritär und gesteht dem VSV und dem Schweizer Dachverband für Lesen und Schreiben – in Koordination mit dem SVEB – eine führende Rolle zu. Hingegen verwehrt das SBFI dem VSV den Anspruch auf Gründung und Führung einer nationalen Bildungskonferenz.

Auch der Schweizerische Verband für Erwachsenenbildung SVEB hat Anfang November erste Leitlinien für die künftige Strategie diskutiert. Im Mittelpunkt stehen die bessere Abgrenzung der Verbandsaktivitäten von jenen der Mitglieder sowie die Umsetzung eines Konzeptes von «Weiterbildung für alle».

In diesem Umfeld bekräftigen die Mitglieder des VSV, dass Nachholbildung im Sinne der VHS nicht auf der beruflichen, sondern kulturellen Seite liegt: VHS arbeiten nicht als Karrierebeschleuniger, sondern als Entwickler sozialer Kompetenzen. Für den Erhalt des VHS-Prinzips muss dieser Unterschied klar, aber nicht ausschliessend formuliert sein. Grundkompetenzen bleiben ein wichtiges Aktionsfeld der VHS. Der Anspruch auf die Gründung einer nationalen Konferenz erhält der Verband aufrecht. Eine Besonderheit des VSV ist, dass er periphere Strukturen vertritt. Die grossen staatlichen sowie privaten Anbieter ziehen sich in die Agglomerationen zurück, die VHS stellen oft die einzige regionale Struktur für Weiterbildung dar. Der Erhalt dieser peripheren Bildungszugänge wird als zusätzliches subventionsfähiges Element gesehen. Dazu fügt sich die soziale Nähe zu den Bildungssuchenden. Die VHS erreichen ein intergenerationelles Publikum.

Die Versammlung entscheidet ohne grössere Diskussionen über eine Vereinfachung des Stimmrechtsmodells sowie ein neue Berechnungsgrundlage für die Mitgliederbeiträge. Auf der Website des VSV findet sich künftig eine Bibliothek der guten Beispiele – von erfolgreichen und erprobten Weiterbildungsangeboten.

mm/pk